Furchtbare Juristen – unbewältigte Gegenwart

USA: Letzte Appelle gegen Davis-Hinrichtung | tagesschau.de.

Vor mehr als 14 Jahren schrieb Ingo Müller das Buch „Furchtbare Juristen – Die unbewältigte Vergangenheit unserer Justiz“. – Im Visier hatte er die Jursiten, die ihren Willen dem des „Führers“ unterworfen hatten.

Der bekannteste dieser „furchtbaren Juristen“ ist wohl Roland Freisler, der ehemalige Präsident des Volksgerichtshofs.

So ganz einverstanden war ich mit der ‚“Obrigkeitsgläubigkeit“ meiner Brüder und Schwestern im Recht eigentlich nie, ein klein wenig die Augen öffnete mir das Seminar „Abweichendes Verhalten und Labelling Approach“, das im Sommersemester 1978 von Herrn Prof. Dr. Marquardt an der Uni Bonn abgehalten wurde.

Meine Augen wurden starr vor Entsetzen, als ich 1991 als Leiter des Rechtsamts des Landkreises Rügen daran mitwirken sollte, ehemalige Stasi-Spitzel in das Beamtenverhältnis zu hieven und auch sonst den Steuerzahler massiv zu schädigen.

Mein: „Nö“ wurde nicht akzeptiert. – Und das unter der „Schirmherrschaft“ der Wahlkreisabgeordneten des Bundestages und „Familienministerin“ Angela Merkel.

Damals wurde mir erstmals klar, daß es bei Otto-Normaljurist anerzogene Auslösemechanismen (AAM) gibt, die zur sofortigen Notabschaltung des Gehirns führen, sobald der Begriff „POLITIK“ verwendet wird.

Daß die „furchtbaren Juristen“ des Ingo Müller dem damaligen amerikanischen Präsidenten bei dessen Verbleib im Amt geholfen hatten, hätten diese sichselbst nicht träumen lassen. – Aber Clintons Anwälte hatten in der Clinton/Lewinski-Affäre vervorragende Rechercheure, die sich im Recht der deutschen Rassentrennung offenbar bestens auskannten. – Wann man Sex hat, entshie damals das Reichsgericht, und es entschied 1936 anders als 1942. – Unschwer zu erraten, welcher Meinung des Reichsgerichts Clintons Anwälte in dieser Frage folgten.

Als dann das Bundesverfasssungsgericht im Jahre 2005 dem Schröder die „Bundesfahnenflucht“ zu Gazprom rlaubte, durchzuckte mich am Tage der Entscheidung der Gedanke:

Man müßte sich eigentlich schämen, Jurist zu sein!

Wer aufmerksam und mit ein wenig Verständnis für prozessuale Fragen Serien wie Law & Order verfolgt, dsem wid aufgefallen sein, mit welcher Leichtigkeit und Unpersönlichkeit über Jahre hinter Gittern geschachert wird. – Mitunter ist Gegenstand eines „Deals“ sogar der Verzicht auf den Antrag auf  Todesstrafe gegen ein Schuldbekenntnis. – Wer tatsächlich die Tat begangen hat, ist in diesem Verfahrensablauf uninteressant.

Hier aber kehrt der Hexenprozeß wieder: Bekennst du deine Schuld, findest du Gnade, bekensnt du sie nicht, gibt es keine Gnade. – Und, vor allem, der Verdacht nimmt das Urteil vorweg. – Du mußt beweisen, daß du unschuldig bist. – Unter Umständen wäre ich bereit, diese Verfahrensart zu akzeptieren. Aber nur, wenn Frau beweist, daß sie kein Verhältnis mit dem Teufel hat.

20 Jahre schacherten furchtbare Juristen um das Leben von Troy Davis. – Seitens der Verteidiger vergeblich. – Aber das mußte so sein, denn wie sagte die texanische Giftspritze  G.W.Bush so richtig: Gott mag verzeihen, die USA tun es nicht.

Lieber Schorch Dabbelju!

 Vielleicht verzeiht Gott auch nicht, vor allem denen nicht, die unter Berufung auf Gott nicht verzeihen. Am 11.ö6.2001 wurde der „Oklahoma-Attentäter“  Timothy McVeigh gnadenlos auf dem Altar des alttestamentarischen Menschenopfers getötet. Exakt drei Monate später flogen die Racheengel in die Twintowers.

Wohlgemerkt, ich glaube nicht an Gespenster, aber unheimlich war es schon, daß mich beim Anblick des ersten in die Knie gehenden Turms als erstes der Gedanke kam:

Das war der Geist des Timothy McVeigh.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: