Corona und die Luftwaffe

Was hat Corona mit der Luftwaffe zu tun? Nun, den Blindgänger. Aber eins nach dem anderen:

Präambel

In dieser Sendung wurde gezeigt, welche Wucht sich vermehrende Organismen entfalten können
Aus einem zehntel Gramm werden 30 Tonnen. Freilich nur unter optimierten Bedingungen

Wenn ich das jemandem erzähle, schaut er mich an, als käme ich von einem anderen Stern. Deswegen sehe ich mich gezwungen, dem Vorschub zu leisten, was einige Leserinnen und Leser wohl schon bei der Lektüre erwägen:

„Da will jemand Corona verharmlosen und die dadurch heraufbeschworene Gefahr herunterspielen bzw. relativieren.“ Denn Corona muß, so wollen es die Politik und die „klassischen“ Medien, die größte Herausforderung der Menschheit seit dem Zweiten Weltkrieg sein. – Da hat sich doch unkontrolliert ein Virenstamm entwickelt, das nicht in das übliche Schema medizinischer Erfahrung paßt. – So eine Frechheit des Mikrokosmos! – Aber – bei Licht besehen – ein ganz natürlicher Vorgang, der den Menschen dazu zwingt, sich an das Leben mit Corona biologisch anzupassen, nicht umgekehrt! – Wohlgemerkt: Nicht umgekehrt! Denn der Kampf, den das „Macrönchen de la France“ zum Krieg hochstilisierte, ist aussichtslos, er muß am Ende mit der Bedingungslosen Kapitulation enden, weil wir auf Gedeih und Verderb von den Lebewesen des Mikrokosmos abhängig sind. Diese leben neben, auf und in uns. Und nur ein Bruchteil von ihnen „schaden“ uns. Und sie verändern sich unablässig auf der Suche nach einem geeigneten Lebensraum, vor allem aber nach „Brutrevieren“, in denen sie sich ungestört vermehren können. – Diese Veränderungen wurden von den Biologen als „Mutationen“ gebrandmarkt. – Hier endet die Präambel, das Wort haben die

Blindgänger:

Laut biologischer Definition sind Mutationen spontane, d. h. natürlich verursachte, oder durch Mutagene induzierte Veränderungen des Erbguts (Veränderung der Basensequenz), die sich möglicherweise phänotypisch zeigen. Die Bezeichnung „Mutation“ wurde um 1901 von HUGO DE VRIES eingeführt. Cytologisch lassen sich Mutationen in 3 Gruppen einteilen: Genommutationen, Chromosomenmutationen und Genmutationen oder Punktmutationen. MAX DELBRÜCK (1906-1981) und SALVADOR LURIA (1912-1991) bewiesen in ihren Experimenten 1943 sowie JOSHUA LEDERBERG (1925-2008) 1952 die spontane Entstehung von Mutationen und die Nichtausrichtung auf einen bestimmten Adaptationswert.“ ( https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/beweis-des-zufallscharakters-von-genmutationen )

Den Hinweis auf Lederbergs Experiment fand ich vor Jahren bei Hoimar von Ditfurth,„wir sind nicht nur von dieser Welt“.

Ich machte mir dazu folgende Notiz:

Das hier beschriebene Experiment wurde tatsächlich durchgeführt, und zwar vom amerikanischen Nobelpreisträger Joshua Lederberg. Zum Ergebnis dieses Experiments und zum Phänomen des Albinismus bemerkt Hoimar von Ditfurth:

Dies Ergebnis – es ist für das Verständnis so wichtig, daß ich es noch einmal hervorheben möchte – war weder angezielt worden (das Genom kann nicht zielen: Mutationen erfolgen zufällig und ungerichtet!) noch vorhersehbar gewesen (Eiszeiten, geologische Katastrophen oder die Invasion überlegener Konkurrenten kündigen sich nicht vorher an). Vielleicht war der Treffer, das ist alles, was dazu gesagt werden soll, unter diesen Umständen allein als Folge gerade eines völlig ziellosen >Herumballerns< durch den Mutationsprozeß möglich geworden. Denn ein zum Zielen befähigter Schütze hätte, wie gesagt, die >richtige< Richtung womöglich planmäßig ausgespart, weil es dort noch nichts gab, worauf er in dem Augenblick, in dem er abdrückte, hätte zielen können.“1

Ich habe lange darüber nachgedacht, warum die gewählte Metapher vom sinnlosen „Herumballern“ nicht stimmen konnte. Das paßte nicht zu dem. was v.Dithfurth auf der vorhergehenden Seite geschrieben hatte:

Das Genom (die Summe der Erbanlagen eines Organismus) ist zwar unbelehrbar, unfähig, aus der Umwelt Informationen zu beziehen und aus Fehlern mutativer Anpassung zu lernen. Daran läßt sich nichts ändern. Aus der Welt der Organismen gelangt keine Information in die Welt der Elementarteilchen. Aber die daraus resultierende Blindheit jeder einzelnen Mutation gegenüber der Situation des Organismus, an dessen Bauplan sie planlos herumspielt, hat immerhin auch einen Vorteil: Diese gänzlich unvermeidliche Blindheit läßt die Art >offen< bleiben für noch gänzlich unvorhersehbare zukünftige Möglichkeiten.

Es wurde schon gesagt, daß die Lernunfähigkeit des Genoms sich zum Beispiel darin äußert, daß bei den verschiedensten Arten immer wieder Albinos auftauchen: eine Mutation, die einem Hirsch, einer Amsel oder einer Maus unter normalen Umständen nichts als Nachteile einträgt. Unter den Bedingungen der freien Natur werden diese Varianten denn auch von der Umwelt sehr schnell wieder >ausgelesen<.2

Bei ziellosem „Herumballern“ wären der Evolution mit Sicherheit bald die Patronen ausgegangen, wenn sie mit einem Gewehr eine Zielscheibe hätte treffen müssen. Sie haben in der Präambel aber gesehen, daß der „Munition“, die die Natur verwendet, eine explosive Tendenz innewohnt. Die Evolution gleicht daher nicht einem „herumballernden“ Präzisionsschützen, sie gleicht vielmehr dem Trommelfeuer des Ersten Weltkrieges oder den Bombenteppichen des Zweiten Weltkrieges. Beide hinterließen eine Unzahl von Bomben und Granaten, die zwar nicht ihr Ziel, aber zunächst einmal ihren Zweck verfehlten, indem sie als Blindgänger zu Boden gingen. Alle „perfekt“ an den „Zweck“ ihres „Daseins“ angepaßten Sprengkörper hatten ihre Mission erfüllt. Allein die Blindgänger nicht. Einige von ihnen harren heute noch tief im Boden ihrer „Zweckbestimmung“.

Je häufiger aber „Blindgänger“ in die Welt gesetzt werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß irgendwann einmal einer von ihnen explodiert. – Der Präzisionsschütze, der seine Munition „verballert“ hat, kann demgegenüber keinen einzigen Treffer mehr erzielen. Das ist der Unterschied. Vielleicht wäre v. Ditfurth auf den richtigen Gedanken gekommen, hätte er die zutreffende Metapher benutzt.

Darwin prägte den Begriff vom „survival of the fittest“. Die deutsche Sprache machte daraus das „Überleben des Tüchtigsten – oder Stärksten“. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts und die europäische Einigungsbestrebung rechtfertigen es wohl, in versöhnlichem Ton vom „survival of the blindgängers“ zu reden.

Ironie des Schicksals: Viren haben im Gegensatz zu Bakterien und einzelligen Eukaryonten die Eigenschaft, sich statt durch Zellteilung, also Verdoppelung, im Stil von Clusterbomben zu vermehren. Diese platzen zwar nach dem Aufprall, explodieren jedoch nicht, sondern verbreiten den Inhalt der Bombe als Bomblets, die mehr oder weniger die Funktion von Minen übernehmen.

Auch die von Ditfurths behauptete Lernunfähigkeit des Genoms ist so für das Evolutionsgeschehen unzutreffend:

Genaugenommen ist diese Betrachtungsweise zwar objektiv richtig, aber dennoch einseitig: zu sehr aus der Perspektive individueller (menschlicher) Lernfähigkeit gesehen, um ausschließlich an ihr als Norm der Gelehrsamkeit gemessen zu werden. Denn diese aus unserer Sicht so »dumm« wirkende Unbelehrbarkeit ist zugleich ja die Ursache der sich bei jeder Umweltänderung aufs neue erweisenden, geradezu unglaublichen Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Natur. Als »Fehler« sind die von ihr hervorgebrachten (und so »unbelehrbar« wiederholten) Abweichungen ja nur so lange zu betrachten, wie die Norm dem Optimum der Anpassung an die gerade existierende Umwelt entspricht. Daß mit so hartnäckiger Unbelehrbarkeit von dieser Norm abweichende »Fehler« immer wieder auftreten, kann daher auch als konstante Offenheit der Anpassungsbereitschaft der lebenden Natur an die jederzeit bestehende Möglichkeit einer Umweltänderung gedeutet werden. Schließlich verdanken Schneehase, Schneehuhn und Eisbär ihre optische Anpassung an arktische Verhältnisse eben der »Unfähigkeit« der Evolution, auf das Experiment »abnormer Pigmentvarianten« aufgrund einer Unzahl negativer Ereignisse in der Vergangenheit zu verzichten.

– Soweit meine Notiz.

Diese „Offenheit“ fand ich Jahre später in Joachim Bauer, „das kooperative Gen“ wieder. – Also Häkchen dran!

In der Tat läßt sich das Thema „Lernfähigkeit“ insgesamt unter diesem Gesichtpunkt abhandeln, wenn man auf den Mikrokosmos schaut, der sich in, auf und um die vielzelligen Organismen befindet. Denn die Lernfähigkeit begann vor 3,5 Mrd. Jahren in eben diesem Mikrokosmos. – Auf allen Größenskalen erscheint sie bis hin zur sogenannten Schwarmintelligenz. Da auch unser eigenes Gehirn nicht mehr ist als ein wohlorganisierte Schwarm von Nervenzellen, dürfte unsere eine Intelligenz über die eines Schwarms nicht hinausreichen, so leid mir das tut.

Begeben wir uns in unseren eigenen Körper, aber nicht in das Gehirn, sondern in den Schwarm von Zellen, der Immunsystem genannt wird.

Das Immunsystem muß im Regelfall den richtigen Umgang Krankheitserregern erst erlernen. Erst dieser Lernvorgang schafft die Vielzahl der hochspezialisierten Lymphozyten, die gezielt einen „Erreger“, dann aber ausschließlich diesen, „attackieren“ und „bekämpfen“ können. In zivilisierter Sprache ausgedrückt: Sie lernen, was sie fressen dürfen. Johannes S. Schwegler bemerkte in „Der Mensch – Anatomie und Physiologie“3 vor mehr als 20 Jahren hierzu, daß der Körper auf Vorrat für Zehntausende möglicher oder denkbarer körperfremder Moleküle (Antigene) jeweils einen spezifischen Lymphozytentyp (Idiotyp) bilde, der dann ausschließlich mit diesem einen Antigen bzw eng verwandten Antigen reagieren könne; von jedem Idiotypen könnten naturgemäß nur wenige, vielleicht nur ein einziges existieren, damit alle Idiotypen Platz in den lymphatischen Organen Platz hätten. Jeder Kontakt eines derart spezifischen Lymphozyten mit „seinem“ Antigen führe, so Schwegler, innerhalb weniger Tage durch einfache Mitose (Zellteilung) zur Bildung eines entsprechenden Lymphozytenklons; diese – von Schwegler so genannte – „klonale Expansion“ sei damit die eigentliche Grundlage der spezifischen Immunabwehr. $Schwegler4 5

Bereits in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte man entdeckt, daß sich heranreifende Lymphozyten ihre Spezifität nach dem Zufallsprinzip selbt auswählen:

„Drei verschiedene DNA-Regionen auf drei unterschiedlichen Chromosomen – V, D und J – werden dabei bewußt schlampig abgelesen, Basenpaare ausgelassen, abgeschnitten und zufällig zusammengewürfelt. Außerdem, finden sich in diesen Regionen 100 bis 1000mal mehr Mutationen als sonst.“ $Schwegler1

Meine urprüngliche Notiz ist fast 20 Jahre alt, stammt also aus der Zeit vor der „Entschlüsselung“ des menschlichen Genoms der Genome von Mäusen und anderen Lebewesen. Wie gesehen, hat sich seit dieser Zeit in der Genetik viel getan. – Nicht aber im Verständnis der Naturwissenschaft zu unserer nicht-menschlichen Mitwelt.

Bei allem Forschungsdrang konnten nirgendwo irgendwelche Gene gefunden werden, die Instinkthandlungen „codieren“. Die müßte es aber eigentlich geben, denn woher soll eine Gans sonst wissen, wann es Zeit ist, in den Süden zu ziehen. Woher soll ein Baum sonst mit großer Präzision wahrnehmen können, wann es Zeit ist zu blühen?

Wie dem auch sei, fest steht, daß ein Blindgänger namens Corona herausgefunden hat, daß sich Menschen als „Brutgebiet“ eignen. – Dabei hat es jedoch einige Hürden zu überwinden:

Wenn Viren in eine Zelle eindringen wollen, müssen sie zunächst die Zelle als „hablitable Zone“ erkennen. Das geht nur über nach dem „Schlüssel-Schloß-Prinzip“ funktionierende Erkennung der Zelloberfläche. Im digitalen Zeitalter würde man wohl sagen: das Virus braucht den Zugangscode zur Zelle. Hat es ihn nicht, ist die Reise zuende.

Viren haben mir Spermien eines gemeinsam: Sie kommen selten allein. Spermien müssen – aus luftwaffentechnischer Sicht – mit einer gigantischen Luftflotte einfliegen, damit ein Spermium im Wege des Blindgängereffekts die „Erhaltung der Art“ fortsetzen kann. Bei menschlichen Spermien ist die Mindestzahl zum Erreichen der „Fruchtbarkeitsgrenze“ recht gut ermittelt. – Für Viren kennt diese bisher niemand – auch nicht die „führenden“ Virologen. Aber weil die Gesetze der Natur keine Ausnahme kennen, muß auch hier eine Ansteckungsuntergrenze postuliert werden.

Werden Viren nach dem untauglichen Versuch, in menschliche Zellen einzudringen, wieder in die Umwelt abgegeben, sind es nur noch kümmerliche Reste, die andere Menschen überhaupt erreichen können. Und zwar auch dann, wenn sich zwei Menschen sehr nahe kommen.

Dank CSI und MEDICAL DETECTVES weiß heute jedes Kind, daß infolge der PCR – Methode kleinste Spermaspuren ausreichen, um den Herkunftsnachweis zu führen. PCR – Polymerase-Chainreaction. – Polymerase-Kettenreaktion – Kettenreaktion, also ein sich selbst beschleunigender Prozeß; – Polymerase ist ein in jedem Eukaryonten vorhandenes Enzym, daß die Wechselwirkung zwischen der DNA und der RNA, die den Informationsfluß zwischen Zellkern und der übrigen Zelle sicherstellt. – die von der Polymerase ausgelöste Kettenreaktion sorgt – in der Natur wie im Labor – dafür, daß sich selbst kleinste DNA-Schnipsel mit zunehmender Geschwindigkeit, also rasend schnell vervielfältigen.

Bleiben wir mal bei einer Spermaspur. Die PCR-Methode gibt genaue Auskunft über die Identität des Spurenlegers. Sie kann aber nichts – wirklich absolut nichts – darüber aussagen, ober der Mann nach medizinischen Maßstäben überhaupt zeugungsfähig war bzw. ist. Also ist der Corona-Nachweis im Hinblick auf die „Infektiosität“ des positiv Getesteten vollkommen unbrauchbar.

Gelingt es einem Virus, in eine Zelle einzudringen, muß sie die zelleigene Immunabwehr überwinden. Dieses auf molekularer Ebene operierende System kann „fremde“ DNA erkennen. Ist die Virus-DNA – heute häufiger mit DNA abgekürzt – erkannt, geht die Zelle in den „Harakiri-Modus“ – sie löst sich auf. Die Biologen nennen das Apoptose oder programmierten Zelltod.- Auch hier ist der virale Traum von zahlreiche Kindern und Kindeskindern jäh zuende.

Dann und erst dann, wenn ein Virus es schafft, in den Zellkern vorzudringen, kann es mit seiner Genmanipulation beginnen und die Zelle veranlassen, bis zur Erschöpfung nur noch Viren zu produzieren. Die früheste Form der Versklavung sozusagen, denn Viren gab es vom Anfang des Lebens an.

Da die Ausbreitung von Viren nicht kontinuierlich erfolgt, sondern bereits bei ihrer Entstehung Cluster bildet, ist es nicht verwunderlich, daß die Clusterbildung auf allen Größenskalen anzutreffen ist. Die Selbstähnlichkeit in der Natur schreibt das wohl sogar zwingend vor. Auf unseren epidemologischen Landkarten nehmen wir das als „Hotspots“ wahr. Man braucht sich nur die entsprechende Karte der Masern anzusehen oder die traurigste aller Karten, die der Verbreitung der Maul- und Klauenseuche 2001 in Großbritannien.

Hotspots, die findet man sogar auf der Bahnkurve des Algorithmus, der hinter allem biologischen Geschehen steckt, nämlich der logistischen Wachstumsfunktion – Man muß sie nur ausreichend vergrößern, was mit fractint hervorragend gelingt. – Man muß nur die „Bildschärfe“ auf das Maximum stellen, über die Zoombox in die Tiefe gehen und ausreichend Kaffee bereithalten. Denn der Rechner braucht seine Zeit, all die erforderlichen Rechenoperationen durchzuführen, die es eben braucht, die folgenden Bilder auf den Schirm zu zaubern.

Man erkennt im letzten Bild nur bei genauem Hinsehen am Rechteck der Zoombox einen dünnen Faden. Hier und nur hier eröffnert sich der WEg zu nächsten Bifurkationskaskade. Alle anderen bisher angelaufenen Bifurkationskaskaden finden hier ihr jähes Ende. – Wie mit dem Rasiermesser abgeschnitten.

Der hier beschriebene Blindgängereffekt ist eigentlich in der ganzen Natur bekannt. Allein unsere Zugehörigkeit zur Familie der Säugetiere hat uns den Blick versperrt. Denn nur bei Reptilien, Vögeln und Säugetieren spielt er wegen der Umhüllung der befruchteten Eizellen durch Eier im engeren Sinn bzw. die Umhüllung durch den Mutterleib nicht mehr die Rolle, die ihm in der verbleibenden Natur mehrheitlich und auf alllen Größenskalen zukommt. Die „verbleibende Natur“ repräsentiert übrigens die „absolute Mehrheit“ auf unserem Planeten:

Der Biologe bezeichnet Fortpflanzungszellen gewöhnlich als Gameten. Davon erzeugt die Natur unabzählbar viele, mit denen sie nur so um sich wirft:

Pflanzen schaffen Millionen von Blüten, in denen sich pro Blüte eine Eizelle befindet. Milliarden, wenn nicht gar Billionen von pflanzlichen Pollen, dem Pendant zur Samenzelle, wird in einer Menge erzeugt, die um einige Zehnerpotenzen höher sein dürfte als die Zahl der korrespondierenden pflanzlichen Eizellen. – Versuchen Sie doch bitte einmal im kommenden Frühjahr die auf Ihrem SUV an einem Tag gelandeten Pollenkörner zu zählen.

Auch die Zahl der pflanzlichen Eizellen, die auf ihre Befruchtung warten, ist so groß, daß sie fast ausreicht, die Menschheit zu ernähren. Jedes Korn, das geerntet wird, jede Nuẞ, die zu Weihnachten unter ihrem noch nicht geschlechtsreifen Baum landet, ist aus einer pflanzlichen Eizelle hervorgegangen. Sie beinhalten sogar einen gestandenen Pflanzenembryo.

– Fröhliche Abtreibung! –

Doch Spaß beiseite, denn es geht hier um die Natur, die all die moralischen Werturteile menschlicher Phantasie und Zwangsvorstellungen nicht kennt. Wir haben das Problem, daß wir als „höhere“ Lebewesen nur noch bei der Zeugung auf den Blindgängereffekt auf den ersten Blick nicht mehr angewiesen zu sein scheinen: Mütter bringen Kinder zur Welt, abgesehen von Zwillingen nacheinander. Die Aufzucht dauert lange. Mehr als zehn Kinder pro Frau sind auch bei Naturvölkern eher die Ausnahme. Zumeist erreichen zwei davon das fortpflanzungsfähige Alter. Wenn ein neu entstandenes Lebewesen ein altes ersetzt, erhält das nach Darwin „die Art“; und das mitten im „Kampf ums Dasein“.

Tatsächlich überschwemmt die absolute Mehrheit der vielzelligen Organismen des Planeten Erde alljährlich mit einer geradezu astronomischen Anzahl von Gameten. Wie gesagt, Gameten sind Fortpflanzungszellen, das Geschlecht spielt dabei keine Rolle.

Und – abgesehen von Reptilien, Vögeln und Säugetieren – erkennen wir den Blindgängereffekt in allen Bereichen und auf allen Größenskalen:

Eizellen und Samenzellen

Embryonen, Larven und Puppen

Sämereien und Früchte

Auch der Apfel, der Newton angeblich auf den Kopf gefallen und ihn auf die Spur der Gravitation gesetzt haben soll, ist eine Schöpfung des Blindgängereffekts. Er fällt zwar bekanntlich nicht weit vom Stamm, enthält aber die Samenkerne, die von Tieren über weite Gebiete verteilt werden. Wenn sie nicht zur größten Teil vernichtet würden, wäre die Welt mit Apfelbäumen übersät.

Und so kehren wir ungezwungen zur Präambel zurück. Wir sind nicht nur das Produkt des Blindgängereffekts, der den biologischen Urknall im Rahmen meiner und Ihrer Zeugung wiederholte, wir leben auch von ihm, denn er beschert uns die Pflanzenembryonen, die man seit jeher als „Brot“ von den Göttern erbittet und als „Bier“ gern in vollen Zügen genießt. – Beides wäre ohne die dynamischen Eigenschaften der Hefe nichtz denkbar.

Und nichts, absolut gar nichts von dem wäre möglich ohne den Mikrokosmos, dem maßgebliche Vertreter der Menschheit zu Beginn der sogenannten „Corona-Krise“ den Kampf angesagt, gar den „Krieg“ erklärt haben.

Imprimatur:

Heute, am 4. 6. 2020 teilte die Helios-Klinik Duisburg-Hochfeld mit, ein 99 Jahre alter Mann hätte seine Corona-Infektion überlebt und wäre auf dem Weg der Besserung.

Genau in dem Krankenhaus, in dem mein Vater auf den Tag genau vor genau 43 Jahren verstarb. Zufall? – Oder ist der Planet wieder einmal pünktlich? – Unheimlich ist es auf jeden Fall.

1 H. von Ditfurth, Wir sind nicht nur von dieser Welt, Hamburg 1981, S. 103

2 v.Ditfurth aaO, S 101f

3Johannes S. Schweggler, Der Mensch – Anatomie und Physiologie, 2. Auflage, Stuttgart; New York 1998 , S. 180

4Schwegler aaO

5Schwegler aaO

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