Pathologische Wissenschaft

„Ein herausragender Wissenschaftler, der gewagt hat, seine Kritikfähigkeit auf diese Grauzonen der Wissenschaft zu lenken, war der große amerikanische Chemiker Irving Langmuir. Seine Gedanken zu dem Thema hat er zwar nie veröffentlicht, doch auf dem Mitschnitt eines Vortrags, den er 1953 in einem Labor der Firma General Electric hielt, sind sie der Nachwelt erhalten. Hier versuchte Langmuir, einige der entscheidenden Merkmale der »Wissenschaft von Dingen, die gar nicht so sind« zu bestimmen – worunter er die wissenschaftliche Behauptung illusionärer Erscheinungen verstand. Er nannte es pathologische Wissenschaft. Die Wasserforschung hat sich als außergewöhnlich anfällig für diese Art von Pathologie erwiesen.

Nach Langmuir gelten für die pathologische Wissenschaft sechs Kriterien:

1) Die den Behauptungen zugrundeliegenden Erscheinungen sind kaum meßbar.

2) Die Erscheinungen werden durch eine Ursache von kaum meßbarer Stärke hervorgerufen, und die Größe der Wirkung ist unabhängig von der Stärke der Ursache.

3) Für die Beobachtung der Erscheinung wird große Genauigkeit behauptet.

4) Die angebotene Erklärung der Erscheinung ist ungewöhnlich und widerspricht früheren Experimenten.

5) Einwänden wird mit ad-hoc-Erklärungen begegnet, die oft spontan zustande kommen.

6) Das Verhältnis von Befürwortern und Kritikern wächst auf etwa 50:50, ehe es allmählich auf praktisch null zurückgeht.“

(Philipp Ball, H2O – die Biographie des Wassers, S. 337)

Die Kriterien für eine „pathologische Wissenschaft“ sollte man immer zur Hand haben, wenn wieder einmal „Experten“ behaupten, die Welt sei so und nicht anders.

Ein wunderschönes Beispiel für die „pathologische“ Form der Wissenschaft lieferte die Zeitung EXPRESS in ihrer Ausgabe vom 27.6.2007:

Schoko-Kippe: Einstiegsdroge!

Hamburg – Wer hat als Kind nicht mal an einer Schokoladenzigarette gelutscht oder sich eine Kaugummi-Kippe schmecken lassen? Jetzt schlagen Fachleute Alarm. Die Kinderzigaretten seine Einstiegsdrogen für spätere Raucher, so Mediziner Johannes Klein. Je mehr Schoko-Kippen Kinder aßen, desto wahrscheinlicher wurden aus ihnen starke Raucher. Kinder ahmten Erwachsene spielerisch nach – und holten sich so Lust auf die echte Zigarette. Deshalb sollten, so Klein, solche Naschwaren verboten werden – wie z.B. in Kanada, Australien und Großbritannien.

Demgegenüber beschreibt Bruno Würtenberg in seinem Buch „Klartext“ Milch als die „Einstiegsdroge Nr. 1“ – Alle, die später einmal geraucht, gekifft und „gedrückt“ haben, haben in ihrer frühen Jugend Milch zu sich genommen. – Das ist was Wahres dran.

Alle Drogen dieser Welt haben etwas gemeinsam: Sie wirken auf das „Belohnungszentrum“ im Gehirn ein. Das, so hat die Forschungsgruppe um Dominique de Quervain an der Universität Zürich nachgewiesen, tut aber auch das Bestrafen.

BESTRAFEN MACHT SEHR SCHNELL ABHÄNGIG – FANGEN SIE GAR NICHT ERST AN!

Es sollte mich nicht wundern, wenn „die Experten“ herausfänden, daß es sich mit dem „Belehren“, dem „Herumkommandieren“ und dem „Verbieten“ genauso verhält. – Dann hätten wir es nur noch mit „Süchtigen“ zu tun, die ihre „Einstiegsdroge“ vergessen haben. Für weitere Informationen klicken Sie bitte im Bloggroll auf „Vorsicht Strafe!

4 Responses to Pathologische Wissenschaft

  1. Wenn Euch einer was erzählt und sich dabei auf „wisssenschaftliche Studien“ beruft, dann mögen bei Euch die Alarmglockeln klingeln.

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  2. http://de.wikipedia.org/wiki/Rad – Daß das Rad erfunden wurde, gehört zum Allgemeinwissen. – Aber WIE wurde das Rad erfunden? – Ganz einfach!:

    Das Dinomobil – Eine Schubkarre?
    Wer kennt nicht die Familie Feuerstein und ihr Dinomobil. Es dürfte sich dabei um das älteste bekannte Fortbewegungsmittel handeln. Freilich nur in Film und Comic. – Das Dinomobil, das mir vorschwebt, ist das erste Vehikel, das der Mensch tatsächlich gebaut hat. Es dürfte sich dabei um einen Karren gehandelt haben, der unserer einrädrigen Schubkarre nicht unähnlich gewesen ist. Und das hängt mit der Erfindung des Rades zusammen:
    Das Rad gilt als die wichtigste Erfindung in der Kulturgeschichte. Unsere gesamte Zivilisation ist ohne das Rad nicht denkbar. Es soll vor etwas mehr als 5.000 Jahren in Mesopotamien erfunden worden sein. Die Geschichtsbücher schweigen sich aber über die Frage aus, wie das Rad erfunden wurde.
    Mit Sicherheit wurde kein sumerisches Ingenieurbüro mit der Erfindung des Rades beauftragt. Dessen Schöpfer wird wohl für alle Zeiten ohne Namen und Nobelpreis bleiben. Was aber bewog den Großen Unbekannten, diese bahnbrechende Erfindung zu machen? – Ein Transportproblem und eine spinnende Frau!
    Feministinnen sollten jetzt nicht auf mich einprügeln, denn ich verstehe in diesem Zusammenhang unter Spinnen die Verarbeitung von Fasern zu Fäden.
    Gewebe und Textilien sind mindestens 3.000 Jahre älter als das Rad. Die Erfindung des Webstuhls datiert man etwa in die Mitte des siebten Jahrtausends vor Christus. Vorbedingung für das Weben ist aber das Spinnen. Wie aber spinnt man Fäden ohne Spinnrad? – Das Spinnrad ist ohne die Erfindung des Rades wiederum nicht denkbar.
    Die Auflösung dieses scheinbaren Paradoxons kann man in einigen Handarbeitsläden heute noch erwerben. Es ist die gute alte Spinnwirtel. Diese besteht aus einem Stab mit einem Haken am oberen Ende und einer Schwungscheibe unten. Mit ein wenig Geschick läßt sich damit aus einzelnen Fasern ein Faden herstellen. Man braucht das Ganze nur in Drehung zu versetzen und nach Möglichkeit kontinuierlich zu halten. Manchmal reißt der Faden und die Spinnwirtel rollt über den Boden. Die ältesten Funde dieses Werkzeugs hatten einen durchbohrten Stein oder eine Keramikscheibe als Schwungmasse. Aber wie wird daraus ein Rad?
    Bevor wir diese Frage klären, lohnt es sich, einen näheren Blick auf die Spinnwirtel des Altertums und ihre Herstellung zu werfen:
    Die Spinnwirtel ist eigentlich ein typisches Steinzeitwerkzeug, weil sie ohne großen Aufwand zu fertigen war, und das Herstellungsverfahren ohne Worte an die nächste Generation tradiert werden konnte.
    Man nehme einen Lehm- oder Tonklumpen. Man rolle diesen zwischen den Handflächen, bis eine möglichst perfekte Kugel entsteht; die Kugel entsteht dabei gewissermaßen von selbst. Man durchbohre diese mit einem möglichst geraden Holzstab: fertig ist die Spinnwirtel. Eine Tonkugel ist reichlich schwer. Eine erhebliche Gewichtsersparnis wird erreicht, wenn man die Kugel mit der Handfläche zu einer Scheibe preßt.. Diese nicht weiter optimierbare Form der Spinnwirtel wurde in graür Vorzeit geschaffen. Sie ist nach wie vor auch von einem Ungeübten mit wenigen Handgriffen herzustellen. – Aber damit ist das Rad noch lange nicht erfunden.
    An dieser Stelle müssen wir uns vor Augen führen, was das Rad eigentlich ist. Eine Rolle Toilettenpapier ist zwar rund und rollt auch gerne einmal weg, wenn man sie fallen läßt. Und es ist schwierig, das ganze Papier wieder ordentlich aufzuwickeln. Aber ein Rad ist sie noch lange nicht. Legen Sie eine Rolle Toilettenpapier auf den Tisch und rollen Sie sie hin und her. Sie werden nicht feststellen können, daß sie sich um ihre eigene Achse dreht, weil Sie diese nicht sehen können. Hängen Sie das Toilettenpapier nun einmal in die dafür vorgesehene Halterung. Sie wird sich leidlich um ihre eigene Achse drehen. Und das ist das eigentliche Prinzip des Rades: das Rad hat nicht nur eine sichtbare, sondern auch eine gelagerte Achse. Die Lagerung der Achse, das also ist das Entscheidende.
    Die Erbaür der Hünengräber und auch die Ingenieure, die am Bau der Pyramiden mitwirkten, haben, soweit sie statt Schlitten Rollen benutzten, offensichtlich nicht bemerkt, daß sie sich die Arbeit durch die Erfindung des Rades hätten erleichtern können, eben weil sie die Achsen der Rollen nicht haben sehen können.
    Die Spinnwirtel ihrerseits besteht im wesentlichen aus einer Achse. Und zwar aus der Achse der Schwungscheibe, die, wie wir gesehen haben, zunächst aus Stein oder Ton bestand, aber diese Achse war den Menschen über Jahrtausende hinweg offenbar vollkommen egal.
    Wahrscheinlich hatte der Große Unbekannte, von dem oben die Rede war, ein Transportproblem, das er mit den vorhandenen Möglichkeiten nicht so recht lösen konnte. – Vielleicht schaute er aber auch nur seiner Angebeteten ganz verliebt beim Spinnen zu und hatte Rückenschmerzen vom vielen Tragen.
    Als der Faden riß, war die Erfindung des Rades nicht mehr fern: Die Spinnwirtel rollte weg, er hob sie auf und ließ den Stab durch seine Finger gleiten. Und in dem Augenblick, wo der Stab quer lag und damit die Achse in seinen Händen lagerte, war das Rad schon fast erfunden. Einmal das Ganze noch auf einer festen Oberfläche hin und her gerollt, und der zündende Gedanke durchzuckte unseren Großen Unbekannten:
    Er ließ die Achse zwischen Daumen und Zeigefinger hin- und herrollen und hatte damit das Achslager förmlich in der Hand. Ohne die Gabel, die Daumen und Zeigefinger natürlicherweise bilden, gäbe es heute weder eine Tour de France noch einen Giro d’Italia.
    Die Spinnwirtel hat nur die eine Schwungscheibe, die der Große Unbekannte zwischen Daumen und Zeigefinger lagerte. Es ist daher naheliegend, daß er dieses Achslager seinen eigenen Händen nachbildete. Wir müssen also annehmen, daß er zunächst einmal seinen Karren so gestaltete, daß es mit einem mittig gesetzten Rad auskam; – eben wie eine Schubkarre.
    Unser anonymer Freund hatte sein Problem gelöst und lief mit seinem Vehikel über die Straßen Mesopotamiens. Er wird anfangs von seinen Mitmenschen belächelt worden sein. Erst rund 6.000 Jahre nach der Erfindung des Rades war es die Idee des Freiherrn von Drais, die dem Menschen die Fortbewegung auf Rädern aus eigener Kraft ermöglichte: das Fahrrad. Auch Herr von Drais wurde von seinen Zeitgenossen belächelt. Aber dieses Schicksal teilen Herr von Drais und unser unbekannter Erfinder mit den vielen anderen, die bahnbrechende Erfindungen und Entdeckungen gemacht haben.
    Am Ende muß man sogar mit Erstaunen feststellen, warum die Menschheit so lange gebraucht hat; und es erstaunt doch sehr, daß weder Griechen noch Römer in der Lage waren, das Fahrrad zu erfinden. An dieser Aufgabe scheiterten auch Kelten und Wikinger, später die Engländer, Spanier und Franzosen, obwohl aus militärischer Sicht das Fahrrad damals die „Superwaffe“ gewesen wäre, schneller und wendiger als jeder Kampfwagen, anspruchsloser als jedes Streitroß. – Seine überragende Bedeutung für militärische und zivile Nutzung erhielt das Rad erst durch eine weitere Erfindungen: den Exzenter, der eine Hin- und Herbewegung in eine Drehbewegung umwandelt.
    © Gerhard Altenhoff 2002
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